Das Tonwahlverfahren (MFV/DTMF)

Beim Telefonieren nach dem Tonwahlverfahren werden die Wähltöne durch die Überlagerung zweier Töne aus verschiedenen Frequenzbereichen erzeugt. Der Wählton soll dabei 100ms dauern, gefolgt von einer ebenfalls 100ms langen Pause. Die Frequenzen sind in der untenstehenden Tabelle zu sehen. Im Fachenglisch heißt diese Tonerzeugung Dual Tone Multiplexed Frequency (DTMF)

DTMF Frequenzen nach ITU-T Q.23

F in Hz 1209 1336 1477 1633
697    1   
 
   2   
abc
   3   
def
   A   
770 4
ghi
5
jkl
6
mno
   B   
852 7
pqrs
8
tuv
9
wxyz
   C   
941 *
 
0
 
#
 
   D   

Weitere physikalische Eigenschaften (s.a. die Seite des University of Texas über Probleme der Einhaltung der Toleranzbereiche)

Normalbereich Verwerfbereich
Frequenz <= 1.5% >= 3.5%
Tondauer >= 40ms <= 23ms

Heutzutage wird generell das Tonwahlverfahren (oder genauer Mehrfrequenzwahlverfahren - MFV) benutzt. Im Englischen wird allgemein der Begriff Touchtone (ehemals ein eingetragenes Warenzeichen der AT&T) benutzt. Die DTMF-Töne werden auch für die Fernabfrage von Anrufbeantwortern oder die Steuerung von Telefoncomputern in Call-Centern oder bei Informationsdiensten benutzt.

Die Erzeugung der Töne ist sehr einfach. Man muß nur zwei Sinusschwingungen übereinanderlegen. Sie lassen sich mit ein paar elektronischen Bauteilen leicht erzeugen. Auch mit der Soundkarte des Computers kann man die Töne leicht erzeugen. Auf dem Markt sind auch Programme, die entsprechende Sounddateien nach Eingabe einer Nummer erzeugen.

Die Dekodierung ist nicht ganz so trivial, aber es gibt verschiedene Anbieter, die Bausteine oder fertige Geräte zum decodieren anbieten. Mir ist keine reine Softwarelösung bekannt, die beispielsweise aus einer Sounddatei als Augabe die eingegebenen Töne ausgibt.

Songs: Auch wenn die DTMF-Töne keine reinen Töne sind, so klingen sie dennoch wie einzelne Töne. Man kann mit ihnen auch kleine Melodien spielen. (Man beachte dabei, daß man nicht aus Versehen eine Telefonnummer wählt, also am besten während eines Telefonats ausprobieren).

Autor: Dirk F. Raetzel (info !at! vanity-rechner.de)
9. September 1999 (Letztes Update: 10. Mai 2000) © beim Autor